BLUTEGELTHERAPIE
Blutegel werden nachweislich seit über 3.000 Jahren als Heilmittel eingesetzt. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden sie so exzessiv eingesetzt, dass sie beinahe in Westeuropa ausgestorben wären.
Der Blutegel (Hirudo medicinalis) schüttet bei seinem Biss seinen Speichel (Saliva) aus. In dem Speichel sind viele unterschiedliche Wirkstoffe enthalten. Sie sind blutgerinnungs- und entzündungshemmend, reinigend, antibiotisch und teilweise wachstumsfördernd auf Neuriten (Teil der Nervenzellen). Weitere Wirkungen und Substanzen werden bisher noch untersucht.
Der Saugvorgang des Egels am Wirt kann bis zu zwei Stunden dauern. Wenn der Blutegel satt und sich mit Blut voll gesaugt hat, lässt er sich abfallen. Es folgt eine gewünschte Nachblutung beim Wirtstier. Diese Blutung kann mehrere Stunden anhalten und wird durch die blutgerinngshemmenden Bestandteile des Speichels ausgelöst.
Anwendungsgebiete sind u. a.:
- Arthritis / Arthrose
- Abszesse
- Hämatome
- Hufrehe
- Gallen / Piephacken
- Blutohr
- Hufrollenentzündung
- Spondylose
- Hüftgelenksdysplasie (HD), auch ED
- Lumbago/Ischialgie
- Diskopathie
- Ekzeme / Hot spots
- Gelenkdegenerationen
- Lymphatische / venöse Stauungen
- Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen
- Bänderzerrung
- Phlegmone
- Mauke
- schlechte Wundheilung / eitrige Wunden
- Sommerekzem
- Operationsnachsorge
- Nervenentzündungen
- Entzündungen der Gesäugeleiste
- Ödeme
- Kreuzverschlag
- Sattel- und Gurtdruckstellen
- und weitere.
Bild 1: Saugende Blutegel am Pferdebein |
Bild 2: gewünschte Nachblutung nach dem Saugakt der Egel |